Septril Piercing
Ein Septril Piercing (auch Dschungelpiercing) ist eine besondere Form des Nasenpiercings. Da es schwierig zu stechen ist, der Heilungsprozess relativ lange dauert und es eines der schmerzhaftesten Piercings ist, haben nur sehr wenige Menschen ein Septril Piercing. Selbst stark gepiercte Menschen haben nur selten eines!
Überblick
- Name: Septril Piercing
- Wo wird es gestochen: durch die Nasenscheidewand, in das gedehnte Septum
- Kosten Piercing: 60 – 90 EUR
- Art: Gesichtspiercing
- Heilungsdauer: 2-3 Monate (Septum-Dehnung -16-18 Monate)
- Schmerzen beim Stechen: schwer
Warum ein Septril Piercing?
Ein Septril Piercing ist ein ganz besonderes, sehr seltenes Piercing. Es erfordert eine Menge Geduld, sich eines stechen zu lassen. Außerdem muss der Gepiercte eine hohe Schmerztoleranz aufweisen. Der Lohn hierfür ist ein Piercing, das nicht nur besonders schön anzusehen ist – es ist selbst unter Piercingliebhabern ein Piercing, das auffällt.
So wird das Septril Piercing gestochen
Das Stechen eines Septril Piercing unterscheidet sich ganz erheblich vom Stechen eines anderen Nasenpiercings. Voraussetzung dafür, dass ein Septril Piercing überhaupt gestochen werden kann, ist das Vorhandensein eines Septum Piercings. Bei einem Septum Piercing wir die Nasenscheidewand durchstochen, wobei ein etwa 1,6 mm großes Loch entsteht. Dieses Loch wird auf etwa 8,3 mm gedehnt. Die Dehnung erfolgt mit einer sich verjüngenden Nadel und erfordert Mut und viel Geduld, denn sie dauert etwa 18 Monate. Die Dehnung eines Septum Piercings ist kompliziert und sollte keinesfalls allein oder von Laien durchgeführt werden – nur erfahrene Piercer dürfen hier ans Werk! Nach ausreichender Dehnung kann der Knorpel durchstochen und das eigentliche Septril Piercing eingesetzt werden. Das Setzen des Piercings selbst ist Routine. Der Piercer wird – nachdem markiert wurde, wo genau das Piercing platziert werden soll – die Zange nehmen, piercen und das ausgesuchte Schmuckstück einsetzen.
Gesundheitliches Risiko
Hier ein offenes Wort. Gesundheitsrisiken bestehen bei Piercings natürlich immer, wenn auch in einem überschaubaren Rahmen. Piercings können sich entzünden oder vernarben, was beides schmerzhaft ist. Da bei einem Septril Piercing etwa 18 Monate gedehnt wird, steigt das Infektionsrisiko an. Dehnung bedeutet, dass der Körper über einen relativ langen Zeitraum eine offene Wunde hat, die sich entzünden kann. Eine entzündete Stelle im Körper senkt die Abwehrkräfte des Immunsystems und der Gepiercte ist anfälliger für Infektionskrankheiten. Jeder, der mit dem Gedanken spielt, sich ein Septril Piercing stechen zu lassen, sollte vorher mit einem Arzt sprechen und gemeinsam überlegen, ob ein erhöhtes Risiko besteht.
Beim Dehnen selbst kann es zu einem Blow out kommen. Ein Blow out kann entstehen, wenn unprofessionell -sprich: zu schnell – gedehnt wird. Es bildet sich Narbengewebe, das sich wie ein Wulst um die gepiercte Stelle legt. Das sieht nicht nur unschön aus, es kann auch nur mit einer Operation entfernt werden. Operationen bergen immer auch gesundheitliche Risiken.
Ist ein Septril Piercing gestochen, gibt es keine anderen gesundheitlichen Risiken als bei anderen Piercings auch.
Schmerzen
Ein Septril Piercing gehört zu den schmerzhaftesten Piercing überhaupt. Nicht das Setzen selbst ist dabei das Problem, sondern die notwendige vorherige Dehnung des Septums. Der Weg ist lang, mühsam und – ja – auch sehr schmerzhaft. Anfängern ist auf jeden Fall von einem Septril Percing abzuraten. Selbst erfahrene Gepiercte haben meist kein Septril Piercing – die zu erwartenden Schmerzen dürften dafür ein Grund sein.
Heilung und Pflege
Insgesamt ist der Heilungsprozess bei einem Septril Piercing deutlich länger als bei anderen Piercings. Da der Körper über eine lange Zeit dem Dehnen ausgesetzt ist und ihm damit häufig kleine Wunden zugefügt werden, benötigt der Körper einfach etwas länger.
Für die Pflege sind die allgemeinen Standards zu beachten: Piercings müssen regelmäßig gepflegt werden, d.h. Hände sind vor dem Pflegen des Piercings unbedingt gründlich zu waschen und zu desinfizieren. Krusten, die sich um das Piercing herum bilden, dürfen nicht „abgeknibbelt“ werden, sondern sie sollten mit lauwarmem Wasser aufgeweicht und anschließend mit einem sauberen Tuch abgewischt werden. Hilfreich sind auch Kompressen, da sie weicher sind. Kompressen sollten nicht mehrmals verwendet werden. Wichtige Grundregel: Das Säubern der Piercingstelle muss immer von außen nach innen erfolgen, um keine Bakterien in die Wunde hinein zu reiben.
Nach vollkommener Heilung des Piercings ist mit einem Septril Piercing genauso zu verfahren wie mit anderen Piercings auch.
Ein offenes Wort zu guter Letzt: Löcher von Piercings ohne Dehnung verschwinden fast vollständig, wenn sich der Gepiercte irgendwann einmal entscheiden sollte, kein Piercing mehr tragen zu wollen. Meist bleibt nur ein kleines Loch zurück. Löcher gedehnter Piercings hingegen bleiben und können nur mit einer Operation teilweise kosmetisch entfernt werden.