Das Brustwarzenpiercing – Die wichtigsten Infos zum erotischen Trend
Das Brustwarzenpiercing, umgangssprachlich auch „Nippelpiercing“ genannt, liegt zur Zeit voll im Trend. Es gilt nicht nur als ästhetischer Schmuck, sondern wird oft auch als erotisch stimulierend wahrgenommen.
Überblick
- Name:Brustwarzenpiercing / Nippelpiercing
- Wo wird es gestochen: an der Brustwarze
- Kosten Piercing: 40 – 95 EUR
- Art: Körperpiercing
- Heilungsdauer: 4-6 Wochen
- Schmerzen beim Stechen: leicht
Die Idee ist nicht neu. Ungesicherte Berichte über adlige Frauen, die sich die Brüste mit Ringen und Ketten schmückten, gibt es schon aus der Mitte des 14. Jahrhunderts und auch aus späteren Epochen. Ab den 1970er Jahren wurde das Brustwarzenpiercing vor allem in der amerikanischen Piercingszene und bei Alternativkulturen verbreiteter. Jedoch wurde es erst ab den 1990er Jahren auch im Mainstream ’salonfähig‘. Heute zählt es zu den am häufigsten gestochenen Piercings. Zu dieser Beliebtheit beigetragen haben besonders die zahlreichen prominenten Träger von Brustwarzenpiercings, wie z.B. Lenny Kravitz, Janet Jackson, Britney Spears oder Rihanna.
Das Brustwarzenpiercing ist mittlerweile Kult und immer mehr Leute wünschen es sich. Doch gerade bei dieser relativ intimen und sensiblen Körperstelle sollte man, wie eigentlich bei jedem dauerhaften Körperschmuck, die Entscheidung gut überlegt treffen und offene Fragen im Vorhinein klären. Deshalb haben wir die wichtigsten Infos zu dieser erotischen Piercingart hier für euch zusammengefasst:
Wer kann das Brustwarzenpiercing tragen?
Grundsätzlich kann es jeder tragen und es ist bei Männern und Frauen gleichermaßen angesagt. Das Brustwarzenpiercing bei der Frau wird jedoch oft als erotischer und intimer wahrgenommen, als beim Mann. Ob das Brustwarzenpiercing zu den Intimpiercings zählt, ist dabei nicht eindeutig zu beantworten und hängt von der individuellen Wahrnehmung ab.
Körperlich spricht übrigens nichts gegen das Brustwarzenpiercing bei Frauen, da es weder beim Stillen, noch bei Brustimplantaten ein Problem darstellt.
Welche Varianten gibt es und was ist beim Schmuck zu beachten?
Das Brustwarzenpiercing kann in verschiedenen Variationen gestochen werden. Es kann direkt in die Brustwarze oder in den Warzenhof gestochen werden und sowohl horizontal, als auch vertikal verlaufen. Beide oder nur eine Brustwarze können gepierct sein.
Auch beim Schmuck hat man die Wahl. Häufig werden Barbells oder Ball Closure Ringe getragen, doch auch das sogenannte Nippelshield – ein Barbell mit einem Ring, der die Brustwarze umschließt – ist eine beliebte Variante.
Als Erstschmuck ist jedoch ein Barbell die beste Wahl, da es am wenigsten Reibung und damit Reizungen der Wunde mit sich bringt.
Auch auf ausreichende Materialstärke (mindestens 1,6 mm) sollte bei der Wahl des Schmuckes geachtet werden, um einem Herauswachsen des Piercings vorzubeugen.
Stechen und Pflege des Brustwarzenpiercings
Um zu verhindern, dass das Brustwarzenpiercing sich entzündet oder andere Komplikationen auftreten, gilt es einiges zu beachten.
Die Wahl eines seriösen Piercingstudios, das auf steriles Arbeiten achtet, bei der Wahl des richtigen Schmuckes berät und in die Pflege des Piercings einweist, sollte selbstverständlich sein und ist die beste Vorsorge. Hier besser nicht am falschen Ende sparen!
Der Piercer oder die Piercerin wird zunächst die Hautpartie desinfizieren und Ein- und Ausstichstelle markieren. Die Brustwarze wird mit einer speziellen Klemme fixiert und dann durchstochen. Das Stechen des Brustwarzenpiercings gilt als vergleichsweise schmerzhaft, denn Brustwarze und Warzenhof sind besonders sensible Körperstellen.
Normalerweise dauert es dann vier bis sechs Wochen, bis das Piercing grob abgeheilt ist. Die vollständige Heilung kann sich aber über einige Monate hinziehen.
Um die Heilung nicht zu stören, solltet ihr Folgendes beachten:
- In der Heilungsphase sollte eine Reizung der Wunde durch Druck oder Reibung möglichst vermieden werden.
- Die Kleidung sollte immer sauber und möglichst nicht enganliegend sein.
- Der Erstschmuck sollte in der Heilungshase nicht ausgewechselt werden.
- Unnötige Berührungen sollten vermieden werden. Die Hände immer vorher waschen und evtl. desinfizieren!
Zunächst nicht baden, sondern nur duschen und dabei möglichst vermeiden, dass Seife oder Duschgel an das Piercing gelangen. Auf den Besuch von Schwimmbad, Sauna oder Solarium sollte mit dem frischen Piercing zunächst verzichtet werden.
Auch beim abgeheilten Piercing sollte weiterhin auf Sauberkeit und Pflege geachtet werden. Treten Komplikationen auf, ist es ratsam noch einmal den Piercer oder auch einen Arzt aufzusuchen.
Welche Probleme können beim Brustwarzenpiercing auftreten?
Wie bei allen Piercings sind auch hier Komplikationen, wie Infektionen und Abszesse möglich.
Auch zu einer Mastitis (Entzündung der Brustdrüsen) kann es kommen.
Wird nicht tief genug gestochen oder zu dünner Schmuck gewählt, kann das Piercing herauswachsen und unschöne Narben hinterlassen.
Bei einem kompetenten Piercingstudio und richtiger Pflege, ist das Risiko, dass Probleme auftreten, jedoch relativ gering.
Was muss Frau beachten, wenn sie mit Brustwarzenpiercing stillen will?
Normalerweise kann auch mit einem Brustwarzenpiercing problemlos gestillt werden. Es sollte lediglich das Piercing für den Stillvorgang herausgenommen werden (Verschluckungsgefahr!) und vermehrt auf Sauberkeit und Pflege von Piercing und Brust geachtet werden.
Gestochen werden sollte das Piercing während der Schwangerschaft oder Stillzeit jedoch nicht, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten und Risiken durch Infektionen zu vermeiden.
Was gibt es sonst noch zu bedenken?
Wer ein Brustwarzenpiercing plant, sollte sich darüber im Klaren sein, dass das Piercing unter Umständen unter enger Kleidung zu erkennen ist, was oft gewollt ist, aber z.B. im Berufsleben auch unangenehm sein kann.
Auch bei Kontrollen mit Metalldetektoren (z.B. am Flughafen) könnte es zu Zwischenfällen kommen. Zwar lösen Piercings nicht immer einen Alarm aus, es kommt jedoch schon mal vor. In diesem Fall kann es passieren, dass das Piercing einer Person gleichen Geschlechts in einem separaten Raum gezeigt werden muss.