Das Conch-Piercing
Wissenswertes über das Conch-Piercing
Beim Conch-Piercing handelt es sich um eine spezielle Piercing-Art. Hierfür wird meist ein Schmuckstab oder Stecker verwendet und direkt durch die Ohrmuschel gestochen. Allgemein wird zwischen einem inneren und äußeren Conch unterschieden. Das Piercing wird besonders gerne im westlichen Kulturkreis getragen und zählt zu einem beliebten Modetrend. Bereits in den 1990er Jahren wurde das Conch-Piercing gestochen, wobei es jedoch nicht so bekannt war wie heute.
Überblick
- Name:Conch-Piercing
- Wo wird es gestochen: mittig durch die Ohrmuschel
- Kosten Piercing: 30 – 80 EUR
- Art: Ohrpiercing
- Heilungsdauer: 4-8 Monate
- Schmerzen beim Stechen: mittel
Allerdings sind noch ältere Überlieferungen und Varianten des Piercings bekannt: Überlieferungen aus dem Südpazifik des 18. Jahrhunderts zeigen Ureinwohner mit Ohrmodifikationen, die dem heutigen Conch-Piercing ähnlich sind.
In Kongo zählt Ohrschmuck auch heute noch zu einem wichtigen Bestandteil der kulturellen Identität einiger Völkergruppen. Auch in Indien sind spezielle Formen des Conch-Piercings unter den Namen Sadhu- oder Kanphati-Piercing bekannt.
Warum ein Conch-Piercing?
Die unterschiedlichen Möglichkeiten des Designs machen das Piercing zu einem beliebten Trend – außerdem ist es ein wahrer Hingucker. Besonders beliebt ist das Inner Conch, welches direkt in die Mitte der Ohrmuschel gestochen wird. Das Outer Conch hingegen befindet sich in der schräg sitzenden Mulde im Ohr.
Neben einem Stecker oder Ring können Träger auch einen Stab wählen – die Auswahl an Schmuckstücken für das Conch-Piercing ist enorm. Auch an Designs mangelt es auf dem Piercing-Markt kaum. Ob Barbell oder Ball Closure Ring, ist es grundsätzlich für jeden etwas dabei.
Das Conch-Piercing kann außerdem mit einem größeren Durchmesser getragen werden, allerdings ist das Dehnen des Gewebes besonders schmerzhaft.
So wird das Piercing gestochen
Interessenten haben die Möglichkeit, das Conch-Piercing auf verschiedene Arten stechen zu lassen:
Stechen
Hierfür wird die ausgewählte Stelle zuerst markiert und desinfiziert. Anschließend wird der Bereich mit einer speziellen Piercing-Nadel durchstochen. Häufig wird für diesen Vorgang eine Receiving Tube verwendet, da sich das Ohr besonders beim inneren Conch relativ schwer fixieren lässt. Diese kleine Röhre, die am Ende geschlossen ist, wird hinter das Ohr gehalten und fängt nach dem Stechen die Nadel auf. Der Gegendruck sorgt dafür, dass etwaige Verletzungen an Kopf oder Ohr vermieden werden.
Dermal Puch
In manchen Fällen wird das Loch auch gepunched. Es ist in diesem Fall nicht nötig, das Knorpelgewebe zu verdrängen, da es ausgestanzt wird. Diese Methode wird häufig verwendet, wenn Träger das Piercing mit einem größeren Durchmesser tragen wollen. Zwar tut ein Dermal Punch mehr weh, verursacht aber auf Dauer weniger Risiken und Beschwerden. Darüber hinaus ist die Heilungsdauer kürzer.
Gesundheitliches Risiko
Im Prinzip birgt jedes Piercing ein gewisses Risiko, da sich das verletzte Gewebe erst an den Fremdkörper gewöhnen muss. Allerdings kann das Stechen eines Knorpel-Piercing schmerzhafter sein als Piercings anderer Art. Es kann während des Heilprozesses zu einem Wachstum von Wildfleisch kommen: In diesem Fall wuchert das neue vom Körper produzierte Gewebe um die Verletzung und versucht, es zu bekämpfen – eine Art Knötchenbildung ist ebenfalls nicht ausgeschlossen! Ein Lokal-Antibiotikum kann dagegen allerdings schnell Abhilfe schaffen.
Zu einem weiteren Risiko zählt die Piercing-Kugel, die sich hinter dem Ohr befindet. Je nach Lage kann diese unangenehm auf den Schädel drücken und auf Dauer Schmerzen verursachen. Nur in den seltensten Fällen kann es zu schweren Infektionen der Lymphgefäße oder Gesichtslähmung kommen. Ist dies der Fall, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht und das Piercing entfernt werden.
Schmerzen
Wie stark die Schmerzen der jeweiligen Piercing-Art sind, hängt ganz vom individuellen Schmerzempfinden einer Person ab. Grundsätzlich ist das Ausstanzen allerdings weniger schmerzhaft und heilt im Regelfall schneller ab.
Heilung & Pflege
Wurde das Piercing gestochen, dauert die Heilung meist zwischen drei und acht Monate. Wird das Punch-Verfahren angewendet, kann das Piercing bereits nach nur wenigen Wochen abgeheilt sein. Ähnlich wie andere Piercings sollte auch das Conch-Piercing in den ersten Wochen täglich mindestens zweimal mit einem ProntoLind-Spray gereinigt werden. Anschließend sollte die Stelle für weitere Pflege noch mit einem ProntoLind-Gel bestrichen werden. Desinfektionsmittel mit Alkohol oder Chlor sollten unbedingt vermieden werden.
Es ist besonders wichtig, dass das Piercing nur mit gewaschenen und desinfizierten Händen angefasst wird. Mit zusätzlichen Pflegemitteln kann auch dem häufig auftretenden Wildwuchs entgegengewirkt werden. Trägern wird allerdings empfohlen, sich im Vorfeld mit einem Piercer des Vertrauens über den Heilungsprozess zu unterhalten. Dieser kann auch auf mögliche Risiken hinweisen und auf was Träger künftig achten sollten.