Das Helix-Piercing: Es ist das Risiko wert!
Die Geschichte des Helix-Piercings
Einfache Ohrlöcher am Ohrläppchen tragen viele Menschen – und das schon sehr lange. In den 1990-Jahren verbreitete sich dann ein weiterer heute oft gesehener Ohrschmuck in der westlichen Kultur: Das Helix-Piercing, das auch in traditionellen Völkern schon lange getragen wird. In Amerika schmückten zum Beispiel verschiedene Indianerstämme ihre Ohren mit helixähnlichem Schmuck und in Asien galten durch das Ohr gestochene Tierzähne oder Krallen in einigen Bevölkerungsgruppen als Zeichen eines guten Jägers mit hohem sozialen Stand.
Überblick
- Name:Helix-Piercing
- Wo wird es gestochen: an der Helix, der Knorpelumrandung der Ohrmuschel
- Kosten Piercing: 30 – 50 EUR
- Art: Ohrpiercing
- Heilungsdauer: 3-4 Monate
- Schmerzen beim Stechen: mittel
Warum ein Helix-Piercing?
Der Helix-Piercing ist ein modischer Schmuck und ist das Risiko wert, weil es immer mehr Aufmerksamkeit erregt und total im Trend ist. Er ist ein echter Hingucker und ein guter Einstieg, wenn man sich für Piercings interessiert, sich aber noch nicht traut, sich eines im Gesicht stechen zu lassen. Das Helix-Piercing hingegen ist nicht zu auffällig und kann hin und wieder hinter den Haaren versteckt werden. Auch die Stelle am Ohr, an dem das Piercing sitzen soll, kann man sich relativ frei aussuchen, da es an jeder Knorpelstelle der Ohrmuschel gestochen werden kann.
Des Weiteren ist das Helix-Piercing ein vergleichsweise günstiges Piercing. Je nachdem, für welchen Piercer man sich entscheidet, liegen die Kosten für ein Ohr bei circa 30-50€.
Wie verläuft das Stechen?
Normale Ohrlöcher am weichen Ohrläppchen kann man meist bei jedem Juwelier und manchmal sogar bei Ärzten stechen lassen. Für ein Helix-Piercing muss man allerdings einen gelernten Piercer aufsuchen, damit keine Komplikationen während des Stechens oder der Heilung entstehen.
Nachdem die gewünschte Position des Piercings mit einem Punkt auf der Haut markiert wurde, wird das Piercing in liegender Position nach Desinfizierung mit einer Hohlnadel gestochen, da mit einer Lochpistole das Risiko besteht, dass Nerven verletzt werden. Eine Alternative zur Nadel ist das Punchen, bei dem ein kleines Stück Knorpel aus dem Ohr herausgestanzt wird. Nachdem das Loch gestocken wurde, wird sofort das Piecing gesetzt. In den meisten Fällen treten bei dem Ganzen keine Blutungen auf.
Welche Risiken können entstehen?
Das Stechen eines Helix-Piercings kann man nicht mit dem Stechen eines einfachen Ohrrings vergleichen. Während bei normalen Ohrlöchern der Ohrring durch das weiche Ohrläppchen gestochen wird, wird bei einem Helix der harte Knorpel der Ohrmuschel durchstochen. Dabei kann der Knorpel im schlimmsten Fall brechen oder zersplittern, was zu starken Entzündungen führen kann. Des Weiteren kann es zu Fehlern des Loches beim Stechen kommen oder ein Nerv kann getroffen werden. Dieses Risiko besteht allerdings nur bei ungeübten, unprofessionellen Piercern. Deswegen ist es sehr wichtig, sich im Voraus ausgiebig zu informieren und Erfahrungsberichte über mehrere Studios zu lesen. Enzündungen können auch später entstehen, obwohl beim Stechen alles gut verlaufen ist. Diese können durch zu viel Druck oder Reibung entstehen, was zum Beispiel durch das Schlafen auf das Ohr ausgeübt wird.
Wie schmerzhaft ist das Stechen?
Natürlich lässt sich nicht leugnen, dass das Stechen eines Piercings mit Schmerzen verbunden ist. Diese sind stärker, wenn man es mit einer Nadel sticht. Angenehmer ist der Druckschmerz, wenn man sich für die Variante des Punchens entscheidet. Die meisten Schmerzen und Probleme treten aber erst nach dem Eingriff an sich auf. Durch einen professionellen Piercer und gute Pflege nach dem Stechen lassen sich die Schmerzen minimieren und gut aushalten.
Wie pflegt man ein Helix-Piercing denn richtig?
In der ersten Zeit nach dem Stechen sollte man seinem Helix-Piercing viel Ruhe gönnen, damit die Heilung ungestört ablaufen kann. Es ist trotzdem unumgänglich, eine gute Pflege an den Tag zu legen und das Piercing und die darumgelegene Haut zu reinigen. Es wird empfohlen, das Piecing jeden Tag mit lauwarmem Wasser abzuspülen und anschließend vorsichtig mit einem Wundspray zu desinfizieren. Der Piercer gibt einem nach dem Stechen auch noch einige Tipps für die erste Zeit.
In der Zeit nach dem Stechen sollte man das Piercing noch nicht bewegen, um die Heilung, die an der Haut bereits einsetzt, nicht zu stören. Etwa eine Woche nach dem Stechen kann man damit beginnen, das Helix-Piercing vorsichtig hin- und herzubewegen. Schlafen auf dem betroffenen Ohr und das Tragen von Mützen sollte in der ersten Zeit vermieden werden, um Entzündungen zu verhindert. Auch beim Haarewaschen und Kämmen ist Vorsicht geboten, um das Piercing nicht aus Versehen herauszureißen. Treten dennoch Entzündungen auf, gibt es verschiedene Arzneimittel, wie das Tyrosur-Gel oder Betaisodonna, die zur Behandlung und Pflege benutzt werden können. Sollte die Entzündung allerdings anhalten und schlimmer werden, sollte man sich an seinen Piercer wenden.