Ohrmuschel Piercing

Ohrmuschel Piercing

Die Ohrmuschel ist ein einzigartiges Körperteil, das durch ein Piercing gekonnt in Szene gesetzt werden kann. Der folgende Ratgeber beantwortet alle wichtigen Fragen zu diesem Thema und geht unter anderem auch darauf ein, wie lange die Heilung dauert und wie schmerzhaft der Eingriff ist.

Überblick

  • Name: Ohrmuschel Piercing
  • Wo wird es gestochen: an der Ohrmuschel
  • Kosten Piercing: 30 – 80 EUR
  • Art: Ohrpiercing
  • Heilungsdauer: 3-6 Monate
  • Schmerzen beim Stechen: mittel bis schwer

Motivation des Ohrmuschelpiercings

Vielfach wird das Ohrmuschel-Piercing gewählt, weil es zum einen direkt auffällt und immer individuell ist. Es geht also hauptsächlich darum, das Gesicht beziehungsweise die Ohren zu schmücken. Zudem ist die Muschel auch sehr individuell und sieht eigentlich bei jedem Menschen etwas anders aus, genau wie ein Piercing in dieser Region. Ohrmuschelpiercings gibt es in verschiedenen Ausführungen und Variationen, so zum Beispiel:

So wird das Piercing gestochen

Zunächst desinfiziert der Piercer die jeweilige Stelle an der Ohrmuschel und markiert sie. Sobald der Patient bereit ist, sticht er die Piercingnadel durch den Knorpel. Dabei muss er relativ viel Kraft aufbringen, was unter Umständen zu Schmerzen führen kann. Einige Piercer wenden dagegen lieber eine spezielle Technik mit dem Namen Punchen an. Dabei wird ein Teil des Ohrmuschel-Knorpels mithilfe eines Stanz-Gerätes entnommen. In beiden Fällen muss der Kunde nach dem Durchstechen/Punchen ein Barbell tragen. Und zwar so lange, bis die Wunder letztlich vollständig verheilt ist.

Wann das der Fall ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Denn hierbei kommt es unter anderem darauf an, wie gut das Heilfleisch der Patienten ist. In den meisten Fällen verheilt das Ohrmuschel-Piercing aber in drei bis sechs Monaten. Das Knorpelgewebe in dieser Region ist vergleichsweise schlecht durchblutet und braucht daher auch länger als Weichgewebe, um zu heilen. Daher sollten die Patienten etwas Geduld mitbringen.

Gesundheitliches Risiko

Einige Piercer verwenden sogenannte Ohrloch-Pistolen, die den Schmuck mit hohem Druck in die Haut schießen. Davon wird aber abgeraten, da so schnell Entzündungen und sogar auch Ohrmuschel-Deformationen entstehen. Erstere können aber auch bei den anderen oben beschriebenen Techniken auftreten. Wenn das der Fall ist, wird der Piercer oder zur Sicherheit ein Hautarzt aufgesucht. Darüber hinaus verheilt das Knorpelgewebe in der Ohrmuschel nicht immer so leicht und vor allem unkompliziert wie andere Hautstellen.

Sehr häufig kommt es nach dem Eingriff zu Hautreizungen, allergischen Reaktionen und auch zu Pigmentstörungen. Aller dieser Begleiterscheinungen können unterschiedlich stark ausfallen oder auch ganz ausbleiben. Wenn irgendwelche Komplikationen auftreten, sollten die Betroffenen den Piercer und einen Hautarzt aufsuchen. Denn beide wissen in den meisten Fällen, was zu tun ist und können mit Salben und anderen Mitteln die Wunde versorgen und die Beschwerden lindern.

Schmerzen

Viele Interessierte fragen sich, ob das Ohrmuschel-Piercing sehr schmerzhaft ist. Leider lautet die Antwort in vielen Fällen Ja. Allerdings hält der Schmerz in der Regel nur sehr kurz an und lässt dann schnell wieder nach. Lediglich das Stechen in den Knorpel kann durchaus wehtun. Denn zum einen ist dieser deutlich härter als die Haut an vielen anderen Körperstellen und zum anderen befinden sich dort auch viele kleine und empfindliche Nerven.

Da das Durchstechen in der Regel nur wenige Sekunden dauert, hält der Schmerz auch nur recht kurz an. Anschließend nimmt dieser recht schnell ab. Es kann aber vorkommen, dass das Ohr etwas anschwillt, sich heiß anfühlt und es kann leicht pochen. Doch auch diese Beschwerden sind in der Regel nicht von langer Dauer und lassen schnell nach.

Heilung & Pflege

Damit das Ohrmuschel-Piercing möglichste schnell heilt, ist eine passende Pflege unerlässlich. Auch wenn es noch so verlockend ist, insbesondere in der Anfangszeit sollte es nicht immer wieder angefasst werden. Wenn überhaupt, dann nur, wenn die Hände vorher gründlich gewaschen und desinfiziert werden. Denn so lässt sich verhindern, dass Bakterien und Schmutz in die Wunde gelangen. Zur Pflege gehört auch, die Wunde jeden Tag drei Mal mit Desinfektionsspray einzusprühen und in den ersten Tagen keine blutverdünnenden Mittel einzunehmen, wie zum Beispiel Aspirin oder ähnliche Produkte.

Auch Sport sollte in der Anfangszeit vermieden werden. Beim Schlafen wird zudem versucht, nicht auf dem Piercing zu liegen, sondern auf dem anderen Ohr. Wenn dieses im Winter gestochen wird, ist Vorsicht bei Schals, Mützen und anderen Kopfbedeckungen angesagt. Denn diese Kleidungsstücke könnten sich sonst unter Umständen am Piercing verfangen. Sehr wichtig ist zudem, dass Letzteres in der ersten Zeit auf keinen Fall herausgenommen wird, da das Loch sonst wieder zuwachsen könnte.