Das Frenulum-Piercing

Geschichte/Herkunft

Das Frenulum-Piercing wurde bereits im 19. Jahrhundert als Messingring hinter der Eichel getragen. Der Name stammt von der Stelle, an der das Piercing angebracht wird – dem Vorhautbändchen, auch Frenulum genannt. Schon früher wurden solche Intimpiercings in vielen Kulturen praktiziert. Das Piercen des Penis hatte eine sakrale Bedeutung. Ureinwohner setzten das Piercing schon damals zur besseren Stimulierung beim Geschlechtsverkehr ein. Heutzutage ist das Frenulum-Piercing eines der beliebtesten Intimpiercings bei Männern.

Überblick

  • Name: Frenulum-Piercing
  • Wo wird es gestochen: am Bändchen unter der Eichel
  • Kosten Piercing: 70 – 100 EUR
  • Art: Intimpiercing
  • Heilungsdauer: 2-5 Wochen
  • Schmerzen beim Stechen: mittel

Motivation des Piercings

Das Frenulum ist vor allem als Einstiegspiercing bei Männern sehr beliebt, da der Stechvorgang unkompliziert ist und sich der Schmerz leicht aushalten lässt. Als erstes Intimpiercing eignet es sich also hervorragend. Es ist nicht nur optisch sehr reizvoll, das Piercing stimuliert auch das Frenulum des Mannes und ist daher sehr aufregend für den Träger. Von der Empfindlichkeit her ist das Frenulum etwa der weiblichen Klitoris gleichzusetzen. Die Stelle ist also sehr empfindlich. Beim Geschlechtsverkehr trägt es nicht nur beim Mann zu einer besseren Stimulierung bei, auch die Partnerin kommt keinesfalls zu kurz. Das Piercing kann generell bei jedem Mann gestochen werden. Ist ein Mann allerdings beschnitten, kommt es darauf an, wie viel Frenulum noch vorhanden ist.

So wird das Piercing gestochen

Frenulum-Piercing

Vor dem Stechen des Piercings sollte man darauf achten, dass die Stelle von Schambehaarung befreit ist. Bei Intimpiercings ist die Hygiene besonders wichtig. Die Piercingstelle wird erst desinfiziert, dann wir das Frenulum-Piercing unterhalb des Vorhautbändchens gestochen. Oft wird das Piercing auch etwas unter des Vorhautbändchens angebracht, da so die Gefahr geringer ist, dass das Piercing ausreißt. Da die Haut an dieser Stelle sehr dünn ist, gestaltet sich das piercen sehr unkompliziert und schnell.

 

Schmuck

Anfangs wird als Piercing-Schmuck meist ein Curved Barbell oder ein Surface Bar eingesetzt. Ein Durchmesser von 1,6 Millimeter sollte hierbei eingehalten werden.Sobald der Stichkanal abgeheilt ist, kann der Kanal beliebig gedehnt werden. Danach kann Schmuck, wie zum Beispiel ein Barbell oder ein Ring, mit einem dickerem Durchmesser eingesetzt werden. Der Spielraum ist hier bei etwa 2,4 bis 3,2 Millimetern. Das Dehnen über 3,2 Millimetern ist nicht zu empfehlen, da es beim Geschlechtsverkehr stören oder die Vorhaut verletzten könnte. Besonders auf das Material sollte geachtet werden, da das Piercing oft der Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Deshalb ist hochwertiger Schmuck, wie zum Beispiel chirurgischer Edelstahl oder Titan ratsam. Auch beliebt ist eine sogenannte „Frenum Ladder“. Diese besteht aus einer Reihe von Frenum-Piercings, die nacheinander am Schaft des Penis entlang platziert werden. Es gibt Männer, die bis zu zehn Piercings von der Vorhaut bis zum Hodensack tragen.

Gesundheitliches Risiko

Vor allem bei Piercings im Intimbereich ist die Gefahr hoch, Entzündungen zu bekommen, weshalb man besonders auf die richtige Hygiene achten sollte. Weiteres sollte man einen Arzt aufsuchen, wenn die Haut das Piercing abstoßen oder mit einer Infektion reagieren sollte. Auch auf die richtige Materialstärke des Piercings ist zu achten. Ein zu schweres Piercing könnte zum Reißen der Haut führen. Bei einer „Frenum Ladder“ gilt: Je weiter das Piercing vom Frenulum aus abwärts gestochen wurde, desto höher ist das Risiko, dass der Schmuck herauswächst. Grund dafür ist die hohe Spannung der Haut. Man muss generell vom erigierten Glied ausgehen. Allgemein sollte man darauf achten, ein erfahrenes Piercing-Studio zu wählen, das die nötigen hygienischen Bestimmungen einhält, um das gesundheitliche Risiko möglichst klein zu halten. Darüber hinaus ist es wichtig, selbst auf die richtige Pflege zu achten. Genaue Informationen dazu bekommt man auch im Piercing-Studio.

Schmerzen

An der Stelle, an der das Frenulum-Piercing gestochen wird, ist die Haut sehr dünn. Deshalb kann das Piercing beinahe schmerzlos und schnell gestochen werden. Man könnte die Schmerzen in etwa mit dem Schmerz bei einer Impfung vergleichen. Generell gilt das Piercing aber als sehr risikoarm und schmerzfrei.

Heilung & Pflege

In der Regel heilt das Frenulum-Piercing sehr schnell ab, da es sich bei der Piercingstelle um eine dünne Hautstelle handelt. Der Heilungsprozess liegt bei etwa vier bis sechs Wochen. Um die Heilung möglichst problemlos und kurz zu halten, sollte man auf einige Tipps in der Pflege achten. In den ersten Tagen ist körperliche Anstrengung nicht empfohlen, denn das könnte zu Nachblutungen führen. Besonders auf Aktivitäten, die die Piercingstelle direkt strapazieren, wie Radfahren, sollte man verzichten. Nach dem Stechen sollte man innerhalb von zwei Wochen auf Geschlechtsverkehr verzichten. Dabei muss man beachten, dass auch beim Oralsex über Speichel Keime übertragen werden können. Auch im weiteren Heilungsprozess ist es ratsam Kondome zu verwenden, um vor Bakterien zu schützen. Weiteres sollte man das Piercing immer nur mit gewaschenen Händen berühren. Um die Wunde zu schonen, ist PH-neutrale Seife zum Waschen empfohlen. Trotzdem darf das Piercing nicht direkt mit Seife gewaschen werden! Am besten mit klarem Wasser spülen. Schlussendlich sind in den ersten sechs Wochen baden im Schwimmbad, See oder Meer tabu.