Das Kreuz – ein beliebtes Tattoomotiv
Das Kreuz ist eines der ältesten Tätowierungen. Es ist darüber hinaus, je nachdem, wie es gestaltet ist, ein sehr schlichtes Motiv, da es nur aus einer senkrechten und einer waagerechten Linie besteht.
Die senkrechte Linie ist ein Kennzeichen für unseren Himmel, denn sie ragt empor. Die waagerechte Linie steht für unsere Erde. Diese zwei Linien sind verbunden, sie bilden also einen Schnittpunkt. Das Kreuz symbolisiert demzufolge die Verbundenheit zwischen dem Himmel und der Erde.
Auch ist das Kreuz das berühmte Symbol für das Christentum. Es verbindet Gott und die Menschen. Die Kreuzigung von Jesus Christus gibt dem Kreuz allerdings auch die Bedeutung Tod.
Für einige steht das Kreuz auch für die Verbundenheit von Mann und Frau.
Ein beliebtes Kreuz Tattoo ist auch das Kreuz mit einem Kreis. Dabei werden die Himmelsrichtungen charakterisiert.
Kreuze in verschiedenen Formen
Auch bei einem Kreuz Tattoo ist nicht jedes Kreuz gleich, denn die Formen unterscheiden sich. Einige sind schlicht und einfach, andere werden von aufwändigem Beiwerk verziert.
Das ägyptische Kreuz
Dieses Kreuz trägt zahlreiche Namen, beispielsweise Anch, Nilschlüssel, Henkelkreuz, Lebensschleife oder koptisches Kreuz. Seine Herkunft ist das antike Ägypten und es repräsentiert das Leben nach unserem Tod. Das wichtigste Merkmal dieses Kreuzes ist der obere Henkel.
Das baskische Kreuz
Diese Kreuzform kennen wir unter der Bezeichnung Lauburu. Es sieht aus wie ein Kleeblatt mit vier Blättern oder ineinander verschlungene Kommata. Seine exakte Bedeutung ist unklar, doch sie ist anscheinend abhängig von seiner Ausrichtung. Zeigt das Lauburu zur rechten Seite, steht es für Leben. Die linke Seite bedeutet Tod. Es hat wohl etwas mit dem Fluss der Energien (positiv und negativ) zu tun.
Das keltische Kreuz
Das keltische Kreuz, auch Mittsommerkreuz, irisches Kreuz oder Hochkreuz genannt, besteht aus den zwei Balken mit Kreis. Schon im frühen Mittelalter wurde es in der Kirchenkunst verwendet. Ursprünglich kennzeichneten solche Kreuze heilige oder besondere Orte.
Wer ein keltisches Kreuz als Tattoo wählt, sollte aufpassen:
Ein gleichschenkliges keltisches Kreuz wird mit der VSBD, die in Deutschland eine verbotene Bewegung ist und der rechtsextremen Szene zugeordnet wird. So ist das gleichschenklige keltische Kreuz ein gern genutztes Tattoomotiv rechtsextremer Kreise. Es ist ein beliebtes Männertatto zum Beispiel am Unterarm.
Wer also weder den Stempel rechtsextrem tragen möchte noch bei der Justiz nicht auffällig werden will, schließlich ist in Deutschland die Verwendung und Zurschaustellung rechtsextremer Symbolik eine Straftat, verzichtet besser auf diese Form des keltischen Kreuzes. Dieses Zeichen wird auch in Frankreich, den USA sowie weiteren Ländern negativ gesehen und ist dort nicht erwünscht.
Das lateinische Kreuz
Das Motiv lateinisches Kreuz, auch Passionskreuz, sind andere Namen für das Christenkreuz. Es ist ein Sinnbild für die Verbindung zwischen Himmel und Erde.
Das Malteserkreuz
Das Malteserkreuz, auch bekannt als Johanniterkreuz oder Amalfikreuz stellt das Nationalsymbol Maltas sowie der vormaligen Republik Amalfi dar.
Gleichzeitig wird es von verschiedenen christlichen Orden genutzt. Das Kreuz mit seinen acht Zacken steht für den Tod von Jesus und ist wohl aus diesem Grund das Symbol des Malteser- und Johanniterordens.
Das Malteserkreuz hat verschiedene Bedeutungen:
Die acht Spitzen des Kreuzes symbolisieren die acht Preisungen aus der Bergpredigt des Jesus Christus im Neuen Testament.
Die Kreuzspitzen drücken die acht Sprechzungen der Malteser aus. Das sind Aragon, Auvergne, Italien, Deutschland, Frankreich, England, Provence und Kastilien.
Die vier inneren Spitzen stehen für Gerechtigkeit, Tapferkeit, Mäßigung und Klugheit.
Das Malteserkreuz ähnelt ziemlich dem Kreuzsymbol der Kreuzritter. Kreuzritter hatten dieses Symbol zum einen auf ihrer Gewandung und zum anderen trugen sie es als Tätowierung auf der Haut. Das taten sie aus mehreren Gründen, zum Beispiel, dass sie nach dem Tod eine christliche Beerdigung bekommen konnten.
Das Sonnenkreuz
Es gibt auch das Kreuz in Form des Sonnenkreuzes, Sonnenrades oder Radkreuzes. Seine Herkunft stammt aus der alten Vorzeit der nordischen Völker. Es ist ein gleichschenkliges Kreuz mit einer Kreiseinfassung.
Seine Bedeutung ist die Sonne, die vier Jahreszeiten sowie der Tag- und Nachtzyklus. Wir finden diese Kreuzform auch im esoterischen, okkultistischen sowie neopaganistischen Spektrum. Es wird auch von rassistisch verorteten Gruppierungen genutzt.
Sind alle Kreuze als Tattoo erlaubt?
Erst einmal darf jeder seinen Körper in seiner von ihm gewünschten Art und Weise verändern und gestalten. Dies garantiert das Persönlichkeitsrecht.
Dann gibt es ein paar verbotene Kreuzmotive. Ein Beispiel ist das Hakenkreuz.
Dieses darf man sich zwar stechen lassen und tragen. Das allein ist keine Straftat. Es ist aber verboten Hakenkreuztätowierungen zur Schau zu stellen. Das gilt auch für die anderen verbotenen Kreuzformen.
Wer ein verbotenes Zeichen als Tattoo trägt und es zeigt, begeht eine Straftat gemäß § 86a StGB „Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen“. Die Konsequenzen solch einer Zurschaustellung verbotener Symbole sind eine hohe Geldstrafe beziehungsweise auch eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren.
Bei strafbaren Zeichen kommt nicht nur der § 86a StGB zur Anwendung, sondern auch der Begriff „Volksverhetzung“ ist maßgeblich. Es kann hierbei eine bis zu 5-jährige Haftstrafe drohen.
Zusätzlich kann die Auflage verhängt werden, das verbotene Kreuz Tattoo zu entfernen. Es ist aber fraglich, ob solch eine Auflage zulässig ist, da es keine Rechtsgrundlage für die Entfernung eines verfassungswidrigen Tattoos gibt.
Fazit
Ein Kreuz Tattoo ist beliebt und ein zeitloses Motiv. Es ist wichtig, genau zu recherchieren, wofür die jeweiligen Kreuze stehen. Jedes Kreuzmotiv darf gestochen, aber nicht jedes darf gezeigt werden, da es sonst hohe Strafen geben kann.
Der Tätowierer sollte den Kunden ausführlich über das gewählte Motiv beraten.
Wer diese Dinge beachtet, wird lange Freude an seinem Tattoo haben.
