Labret Piercing

Labret-Piercing

Das Labret-Piercing ist sicherlich eines der am häufigsten gestochenen Piercings. Seit den 1990er-Jahren wird es regelmäßig gestochen und ist unter anderem nicht mehr aus der Punk- oder Technoszene wegzudenken.

Überblick

  • Name: Labret-Piercing
  • Wo wird es gestochen: an der Unterlippe
  • Kosten Piercing: 40 – 70 EUR
  • Art: Mundpiercing
  • Heilungsdauer: 3-4 Monate
  • Schmerzen beim Stechen: leicht

Motivation des Piercings

Das Labret-Piercing ist ein Lippen-Piercing, genauer gesagt wird die Unterlippe durchstochen. Der Name leitet sich aus dem lateinischen Wort Labrum = Lippe ab. Manchmal wird er französisch und manchmal auch englisch ausgesprochen. Beides ist richtig und gängig.

So wird das Piercing gestochen

Zunächst einmal sollte ein Piercing-Studio gesucht werden, das sauber und hygienisch arbeitet. Der Piercer selber muss über ausreichend Erfahrung verfügen und sich genug Zeit für alle eventuellen Fragen des Kunden nehmen. Denn genauso wichtig wie das ordnungsgemäße Stechen ist die Beratung. Insbesondere dann, wenn es das erste Piercing eines Menschen ist. In dem ausführlichen Gespräch klärt der Piercer den Kunden unter anderem über die Risiken, eventuelle Schmerzen und auch über die Pflege und Heilung des Labret Piercings auf. Nach der Vorbesprechung kann dann letztlich mit dem eigentlichen Stechen begonnen werden. Dabei erfolgen kurz gesagt folgende Schritte:

  • desinfizieren
  • anzeichnen Lippenmitte
  • anzeichnen Piercingstelle
  • stechen

Durch das Desinfizieren der äußeren Unterlippe wird verhindert, dass Bakterien und/oder Keime in das Loch gelangen. Dann wird die Lippenmitte angezeichnet, falls das Piercing auch in der Mitte sein soll. Es ist auch möglich, es seitlich zu platzieren. Nun markiert der Piercer die gewählte Stichstelle. Der Kunde hat jetzt noch einmal die Chance, sich im Spiegel anzuschauen und eventuell noch einige kleine Korrekturen vornehmen zu lassen. Wenn er sich für eine endgültige Stelle entschieden hat, kann mit dem Stechen des Piercings begonnen werden. Der Piercer nutzt dabei eine sogenannte Piercingzange, um die Lippe zu fixieren.

Dabei schaut er sich Letztere noch einmal genau an. Ist alles in Ordnung und er erkennt keine Entzündungen oder sonstigen Erkrankungen, legt er ein Wattepad innen an die Lippe, der den Speichel aufsaugt und so seine Arbeit erleichtert. Dann ist der große Moment gekommen. Der Piercer sticht mit einer speziellen und vorher gründlich desinfizierten und gereinigten Piercingnadel durch die gewünschte Stelle, die er gemeinsam mit dem Kunden im Vorfeld markiert hat. Ist auch das erledigt, zieht er das Werkzeug wieder aus dem Stichkanal, in dem dann nur ein kleines Plastikröhrchen verbleibt. Letzteres kann dabei helfen, den Schmuck einsetzen.

Gesundheitliches Risiko

Da sich ein Teil des Labret-Piercings direkt im Mund des Kunden befindet, reibt dieses immer wieder am Zahnfleisch oder auch an den Zähnen entlang. Allerdings hat damit längst nicht jeder Probleme. Bei einigen Menschen ist das Zahnfleisch direkt nach dem Stechen leicht gerötet. In der Regel legen sich diese Beschwerden aber wieder nach einigen Stunden. Es kann auch passieren, dass sich das Zahnfleisch nach dem Stechen des Piercings etwas zurückzieht. Dadurch können auch Schäden an den Zähnen entstehen. Wer das bemerkt, sollte zum einen den Schmuck sofort entfernen und zum anderen einen Zahnarzt aufsuchen.

Schmerzen

Wie bei jedem anderem Piercing auch, kann es auch beim Labret-Piercing zu mehr oder weniger ausgeprägten Schmerzen kommen. Denn jede Mensch empfindet den Einstich anders. Generell lässt sich aber sagen, dass auf jeden Fall wehtut. Nur wie stark, dass sollte individuell beurteilt werden.

In der Regel ist das Labret-Piercing nach ungefähr vier bis sechs Wochen ausgeheilt. Um diesen Vorgang zu unterstützen, sollten alle Maßnahmen der Pflege befolgt werden, die der Piercer dem Kunden mit an die Hand gibt. Sehr wichtig ist auch, dass der Schmuck nicht getauscht wird, bevor das Piercing komplett verheilt ist. Denn sonst könnte es passieren, dass der Stichkanal wieder zuwächst. In der Regel dauert es rund drei Monate bis der Schmuck in Eigenregie gewechselt werden kann. Wenn die Lippe nach dem Einstich anschwillt, sollte sie mit einem Kühlakku gekühlt werden. Ansonsten sollte noch darauf geachtet werden, dass möglichst keine Bakterien in die Wunde gelangen.