Lippenpiercing
Das Lippenpiercing, auch Labret Piercing genannt, ist das zweithäufigste Piercing, das im Gesicht durchgeführt wird. Es hat in vielen Kulturen eine sehr eine lange Tradition wie zum Beispiel in Afrika, Süd-Amerika oder in Alaska. Bei einigen Völkern ist das Schmücken der Unterlippe sogar ein religiöser Brauch. In einigen Ländern wird das Lippenpiercing als Ehering verwendet.
Überblick
- Name: Lippenpiercing
- Wo wird es gestochen: an der Lippen
- Kosten Piercing: 20 – 100 EUR
- Art: Mundpiercing
- Heilungsdauer: 3-4 Monate
- Schmerzen beim Stechen: leicht
Motivation des Piercings
Hierzulande wird das Lippenpiercing verwendet, um das Gesicht zu schmücken. In anderen Regionen (siehe oben) hat es dagegen auch religiöse Bedeutungen.
So wird das Piercing gestochen
Für erfahrene Piercer ist ein Lippenpiercing Routine und schnell erledigt. Wenn der Vorgang richtig gemacht wird, treten beim Einstich selber auch kaum Schmerzen auf. Natürlich bleiben diese nie komplett aus, lassen sich aber durch eine richtige Technik reduzieren. Vor dem Einstich reinigt der Piercer die Lippe und desinfiziert sie. Dadurch entfernt er alle vorhandenen Schmutzpartikel und Bakterien. Wenn er die Einstichstelle nicht im Vorfeld desinfiziert, können diese in die Wunde gelangen und zu Entzündungen und Infektionen führen.
Als nächstes legt der Piercer einen Wattebausch an die Zähne des Kunden. Dann bringt er die Lippe mit seinen Fingern leicht auf Zug und sticht das Loch mit einer (sauberen und ebenfalls desinfizierten) Kanüle ein. Im Anschluss muss er noch ein zuvor ausgewähltes Schmuckstück einsetzen, um zu verhindern, dass die Wunde sich wieder komplett von alleine schließt.
Gesundheitliches Risiko
Ganz grundsätzlich kann sich ein Lippenpiercing entzünden oder es wächst ein. Ein guter Piercer klärt den Kunden in einem Vorgespräch gründlich über alle möglichen Risiken auf. Zudem gibt er ihm auch Tipps mit an die Hand, wie er das Piercing am besten pflegt. Denn so lassen sich viele Komplikationen vermeiden. Die Risiken des Labret Piercings sind recht überschaubar. Denn der Einstich erfolgt wird nicht direkt über eine Nervenbahn oder Blutgefäßen. Dennoch kann es auch hier einige Probleme geben. Zum Beispiel dann, wenn der Piercer sich nicht an die Hygienevorschriften hält. Denn dann können Bakterien und andere Krankheitserreger in die Wunde gelangen und es können Entzündungen entstehen.
Im schlimmsten Fall ist sogar eine Blutvergiftung die Folge. Zudem besteht auch das Risiko, dass die Wunde durch die Entzündung eitert. Um das zu verhindern, sollte nach einem Piercer gesucht werden, der gewissenhaft und hygienisch arbeitet. Denn dadurch lassen sich viele gesundheitliche Risiken minimieren.
Schmerzen
Das Schmerzempfinden ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Beim Lippenpiercing verspüren einige Kunden einen eher dumpfen Schmerzen, andere berichten dagegen von einem nur sehr kurzen und scharfen Schmerz. Grundsätzlich lässt sich daher sagen, es tut weh aber der Einstich wird unterschiedlich empfunden.
Heilung & Pflege
Das Lippenpiercing sollte nach vier bis sechs Wochen komplett abgeheilt sein. Nach Anweisungen des Piercers zur Pflege wird es in dieser Zeit regelmäßig desinfiziert. Dabei wird der Schmuck auch immer ein wenig hin- und hergeschoben. Denn dadurch kann die Desinfektionsflüssigkeit besser in die Wunde eindringen, um auch dort mögliche Erreger abzutöten. Wichtig ist aber, dass dabei immer sehr vorsichtig vorgegangen wird. Denn das Bewegen des Schmuckes kann gerade am Anfang noch recht schmerzhaft sein. Dies ist aber unter anderem auch sehr wichtig, um zu verhindern, dass das Piercing anwächst.
Um die Heilung zu beschleunigen sollten in dieser Zeit auch möglichst keine Gesichtscremes und anderen Make-Up-Produkte in unmittelbarer Nähe der Wunde aufgetragen werden. Denn diese Mittel könnten unter Umständen das Infektionsrisiko erhöhen. Denn die Wunde schließt sich langsamer, wenn ein solches Produkt in sie eindringt. Das gilt es natürlich zu vermeiden, denn dann dauert natürlich auch die komplette Heilung länger.