Penispiercing – der lustvolle Intimschmuck für den Mann
Piercings im Intimbereich sind sowohl bei Männern als auch Frauen sehr beliebt. Entscheidet sich ein Mann für diesen Körperschmuck so kann das Piercing die Eichel als auch der Hodensack schmücken. Die Schmerzen beim Stechen sollen übrigens weniger schlimm sein als man erwartet.
Überblick
- Name:Penispiercing
- Wo wird es gestochen: am Penis
- Kosten Piercing: 60 – 90 EUR
- Art: Intimpiercing
- Heilungsdauer: 1-9 Monate
- Schmerzen beim Stechen: mittel
Woher stammt das Intimpiercing?
Die verschiedenen Formen der Piercings im Intimbereich finden ihren Ursprung in Südostasien. Jedoch wurden traditionelle Piercings im Genitalbereich auch von Indien bis Borneo entdeckt. Im Karma Sutra wird der lustvolle Schmuck bereits im 2. Jahrhundert beschrieben.
Die Erwähnung dieses intimen Körperschmucks im westlichen Raum fand zum ersten Mal aufgrund ethnographischer Berichte im 19. Jahrhundert statt. Daraufhin folgte eine kurzer Trend der Oberklasse ein Intimpiercing zu tragen.
Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlangte dieser Schmuck in der breiten Masse zunehmend Beliebtheit. In den 1980er Jahren wurde das Genitalpiercing populär, da es von den Mitgliedern der Modern Primitive Bewegung in San Francisco getragen wurde.
Heutzutage gewinnt das Schmucken des Intimbereichs mit Ringen oder Stäben zunehmend an Beliebtheit. Nicht nur zahlreiche Promis wie Lenny Kravitz und Christina Aguilera bekennen sich zu Genitalpiercings, auch bei jungen Erwachsenen steigt die Nachfrage.
Welche Motivation führt zum Stechen des Intimschmucks?
Die wesentliche Motivation für das Stechen eines Intimpiercings ist – wie auch bei allen anderen Piercings – die Individualisierung des eigenen Körpers. Neben diesem ästhetischen Aspekt, spielt auch der Lustgewinn beim Geschlechtsverkehr eine Rolle, da zusätzlich Reiz ausgeübt wird. Insbesondere bei einem Penispiercing profitieren beide Partner, da sowohl der Träger als auch der Partner/die Partnerin stimuliert wird.
Welche Penispiercings gibt es und wie werden sie gestochen?
Entscheidet sich der Mann für ein Intimpiercing, so kann dieses an der Peniseichel, dem Penisschaft, der Penishaut am Schaft, dem Hoden oder auch am Damm befestigt werden.
Das beliebteste Piercing beim Mann ist das Prinz-Albert Piercing. Dieses verläuft von der Harnröhre über die Peniswand in der Eichelkranzfurche.
Es wird von der Harnröhre beginnend mit einer Venenverweilkanüle bis zur Unterseite des Penis gestochen. Um Verletzungen zu vermeiden, zieht der Piercer zunächst die Nadel beim Einführen in die Harnröhre etwas in die Kanüle zurück. Sobald die Kanüle ideal positioniert ist, wird die Nadel vorgeschoben – der Stich erfolgt. Um das Durchstechen der Kanüle durch die Nadel zu vermeiden, muss darauf geachtet werden, dass die Kanüle nicht gebeugt wird. Um dies zu verhindern gibt es auch eine umgekehrte Version, bei welcher eine Metallröhre in der Harnröhre platziert wird. Sitzt diese wie gewünscht, wird die Vorderkante nach Außen gedrückt. Diese Ausbeulung ist schließlich von Außen sichtbar und wird durchstochen.
Das Ampallang wird ebenfalls durch die Eichel gestochen und verläuft horizontal und kreuzt die Harnröhre oder darüber.
Das Apadravya wird vertikal durch die Eichel gestochen, sodass sich der Einstritts- und Austrittspunkt gegenüber liegen. Diese Punkte werden in der Regel mit einer Klemme fixiert. Das Piercing wird mit einer gleichmäßigen Bewegung gestochen.
Der Dydoe ist das einzige Piercing, das traditionell nicht durch die Harnröhre verläuft, sondern durch den koronalen Rand der Eichel. Es ist sehr schmerzhaft, da dort viele Nerven verlaufen.
Das Frenulumpiercing wird unterhalb der Vorhautbändchens gestochen.
Das Vorhautpiercing kann nur von unbeschnittenen Männern getragen werden, da es durch die Vorhaut gestochen wird.
Das Hafadapiercing wird an der Haut des Hodensacks platziert.
Welche gesundheitlichen Risiken sind zu beachten?
Jedes Piercing stellt einen körperlichen Eingriff dar und kann zu Risiken und Komplikationen führen. Die Wahrscheinlichkeit von Schwellungen, Entzündungen oder Blutungen ist jedoch bei einem Genitalpiercing erhöht. Insbesondere beim Piercen des Penisses können Verletzungen von Nerven und größeren Blutgefäßen entstehen. Durch diese Verletzungen kann es zu Infektionen kommen, die im Extremfall zu Unfruchtbarkeit führen. Daher ist es wichtig darauf zu achten, dass der Piercer erfahren ist, professionell arbeitet und sehr viel Wert auf Hygiene legt. Auch der Träger muss bei der Pflege der durchstochenen Stelle auf Hygiene achten und zusätzlich bei der Verhütung mit Kondomen bedenken, dass diese reißen könnten.
Ein weiterer Risikofaktor, der insbesondere bei Intimpiercings auftritt, ist das versehentliche Herausreißen durch Hängenbleiben an Hose, Unterwäsche, Reißverschluss, Gürtel etc.
Wie schmerzhaft sind Intimpiercings?
Ein allgemeines Urteil über die Stärke des Schmerzes lässt sich schlecht machen. Sie variieren je nach dem individuellem Schmerzempfinden jeder Person. Generell ist das Stechen schnell durchgestanden, jedoch sind die Schmerzen stärker, wenn der Schwellkörper durchgestochen wird (z.B. Prinz-Albert Piercing). Wird nur die Vorhaut gepierct, ist es weniger intensiv, da keine Schwellungsreaktion auftritt.
Was ist bei der Heilung und Pflege zu beachten?
Die durchschnittliche Heilungszeit bei einem Penispiercing beträgt zwischen 6 bis 10 Wochen. Die Zeit variiert, da sie beispielsweise abhängig ist von der Länge des Stichkanals oder der Körperstelle. Wird das Piercing durch einen Schwellkörper oder den Penis selbst gestochen, dauert die Heilung rund 4 bis 6 Monate, in Ausnahmefällen bis zu einem Jahr.
Zur Pflegeeignen sich Wunddesinfektionsmittel für Schleimhäute und lauwarmes steriles Wasser mit etwas Kamille. In den ersten 4 Wochen sollte vollständig auf normale Duschgels verzichtet werden. Die gepiercte Stelle sollte darüber hinaus nicht öfter als 3mal täglich gereinigt und möglichst wenig bewegt werden. Ebenso sollte in den ersten 4 Wochen auf Baden verzichtet werden. Geschlechtsverkehr ist nach 2 bis 3 Wochen wieder bedenkenlos möglich.