Augenbrauen Piercing

Augenbrauen Piercing

Überblick

  • Name: Augenbrauen Piercing
  • Wo wird es gestochen: im äußeren Drittel der Braue
  • Kosten Piercing: 35 – 60 EUR
  • Art: Gesichtspiercing
  • Heilungsdauer: 4-8 Wochen
  • Schmerzen beim Stechen: leicht

Wissenswertes, Herkunft und Geschichte

Ganz anders als etliche Intimpiercings blickt das Augenbrauenpiercing auf keine besonders lange kulturelle Geschichte zurück.

Bei uns in Mitteleuropa tauchte es erstmals in den 1970er Jahren auf. Angehörige der Punk-Bewegung trugen Ketten, Nadeln oder Ringe in gepiercten Lippen, Nasenflügel oder Augenbrauen.

Als Randerscheinung kommt es zudem beim berühmten „Vegetarischen Fest“ in Thailand vor. Zur Verehrung der Götter stechen sich die Teilnehmer der Prozession teils gigantische Metallteile, Messer und Schwerter meist durch die Zunge oder die Wangen, teilweise aber auch durch die Augenbrauen.

In den 1990er Jahren kam das Augenbrauenpiercing als eines der ersten Piercings überhaupt bei uns so richtig in Mode. Als prominente Vorreiter galten der Sänger Chuck Mosley von Faith No More sowie der Nu-Metal Rocker Jonathan Davis.

Das Augenbrauenpiercing kann einzeln oder, vertikal gestochen, auch als Gruppe von mehreren Piercings werden. Aus Sicherheitsgründen sitzt es fast ausschließlich am äußeren Drittel der Augenbraue. Als Schmuck dienen klassisch das Barbell, Curved Barbell oder ein Ball Closure Ring. Selbstverständlich kann der Träger auch andere Schmuckvariationen nutzen.

Eine Variante ist das Anti-Augenbrauenpiercing. Dieses sitzt etwas unterhalb des Auges im oberen Wangenbereich auf dem Jochbein. Mit einem Surface-Bar als Schmuck ähnelt das Piercing an dieser Stelle Tränen. Der Beiname lautet passend dazu Teardroppiercing.

Sehr interessant sieht auch das Bridge Piercing aus. Dieses Gesichtspiercing wird am Nasenrücken zwischen den Augen gestochen. Es ist einer „Brücke“ ähnlich, wie der Name verrät, und betont dadurch die Augen sehr reizvoll.

Motivation des Piercings

Das Augenbrauen Piercing dient in allererster Linie als ästhetischer Schmuck.

Heute ist es nicht mehr ganz so häufig gefragt, wie noch in den 1990er oder frühen 2000er. Als Gesichtspiercing ist es jederzeit für alle Menschen zu sehen und bringt die persönliche Lebenseinstellung des Trägers oder der Trägerin zur Geltung. Das Augenbrauenschmuck kann bei Bedarf jederzeit entnommen werden. Die Löcher an dieser Stelle wirken ähnlich unauffällig, wie ungenutzte Ohrlöcher.

Körpersprache-Forscher fanden heraus, dass die Augenbrauen der ehrlichste Teil unseres Gesichtes sind. Wenn Augen und Mund eine ganz andere Sprache sprechen, liefern die Augenbrauen den Zugang zur wahren Geisteshaltung eines Menschen. Wer mit einem Piercing an genau dieser Stelle einen besonderen Akzent setzt, kann diese Ehrlichkeit unbewusst unterstreichen wollen.

So wird das Piercing gestochen

Das Augenbrauenpiercing und das Anti-Augenbrauenpiercing zählen zu den knapp unter der Haut verlaufenden Oberflächenpiercings, auch Surface-Piercing genannt. Einstichkanal und Austrittspunkt befinden auf einer Ebene, ohne dass dabei in tiefer liegendes Gewebe vorgedrungen wird.

Traditionell wird das Augenbrauenpiercing im äußeren Drittel der Braue gesetzt. Gestochen wird es meistens vertikal, wobei auch die horizontale Variante sehr elegant aussehen kann. Das Anti-AugenbrauenpiercingAnti-Augenbrauenpiercing wird passend zum Verlauf der unteren Augenlider gesetzt. Horizontal gestochen wirkt es etwas sanfter als vertikal.

Vor dem Stick selbst wird die Haut gründlich desinfiziert. Im Anschluss markiert der Piercer oder die Piercerin die Einstich- und Austrittsstelle mit einem Stift. Über eine Klemme wird die Hautfalte fixiert. Der eigentliche Stich ist so nur sehr kurz und durchdringt die Haut blitzschnell.

Gesundheitliches Risiko

Unterhalb der Augenbrauen verläuft der Drillingsnerv, der für einen großen Teil der Mimik verantwortlich ist. Stiche in den inneren beiden Dritteln der Augenbrauen bringen ein größeres Verletzungsrisiko mit sich als der Randbereich. Wird dieser Nerv getroffen, können bleibende Gesichtslähmungen die Folge sein.

Abgesehen davon zählt das Augenbrauenpiercing zu einem der sichersten und unkompliziertesten Piercings überhaupt.

Schmerzen

Durch das Zusammenklemmen der Hautfalte ist der Stich eine sehr kurze Angelegenheit und gut zu ertragen. Die Schmerzen nach dem Stich sowie das Infektionsrisiko sind ebenfalls als gering zu bewerten.

Heilung & Pflege

Augenbrauenpiercings heilen bei guter Pflege binnen vier bis acht Wochen problemlos ab.

Während dieser Zeit dürfen keine reizenden Substanzen in den Stichkanal eindringen. Cremes, Kosmetik, Wimperntusche oder Haarspray sollten mit Bedacht und größter Sorgfalt angewendet werden.

Der Stichkanal ist wie eine offene Wunde zu behandeln. Am besten eigenen sich zunächst ph-neutrale Gesichtspflegemittel für die tägliche Wäsche. Die Wunde selbst wird mit einem sanften Wunddesinfektionsmittel zweimal täglich behandelt. Dazu wird das Mittel an den Einstichkanal gegeben und dann sanft einmassiert.

Infektionen entstehen vor allem durch unbewusstes Berühren mit schmutzigen Händen oder das Herumspielen mit dem Piercing bevor die Wunde abgeheilt ist. Wichtig ist gründliches Händewaschen und ein bewusster Umgang mit der sensiblen Stelle. Schweißtreibende Angelegenheiten, Besuche im Schwimmbad oder der Sauna sind während des Heilungsprozesses tabu.

Während der Heilung sollte der Schmuck nicht herausgenommen werden. Zum einen nimmt die Gefahr einer Infektion dadurch zu und zum anderen ist das erneute Einsetzen des Schmucks in eine frische Wunde mitunter sehr schmerzhaft.

Hat sich ein Augenbrauenpiercing doch entzündet, ist damit nicht zu spaßen. Die Infektion kann sich ausbreiten und schlimmstenfalls eine Hirnhautentzündung auslösen. Bei Komplikationen sollte unverzüglich ein Arzt oder der Piercer aufgesucht werden.