Cover up – Tattoos – Das solltest du wissen

Zwei Dinge auf dieser Welt sind für die Ewigkeit bestimmt: Die Ehe und ein Tattoo. Tattoos können sehr schön sein, solange sie gut gemacht sind. Jedoch belehrt uns das Leben allzu gerne eines Besseren und lässt manche Menschen bitter bereuen, sie sich vor einiger Zeit nichts sehnlicher gewünscht haben. Wenn Du Dein Tattoo nicht mehr sehen kannst, hast Du nur zwei Möglichkeiten. Laser oder ein Cover up. Ersteres braucht viel Geld, Geduld und selbstverständlich ein Tattoo. Dank einer neuen Tätowierung lässt sich die alten gut überdecken und verschwindet so aus dem Blickfeld. Alles, was Du über Deine Tattoorettung wissen musst, erfährst Du jetzt.

Was ist ein Cover up?

Im Allgemeinen bezeichnet man ein Cover up, ein Tattoo über einem Tattoo. Die alte Tätowierung wird dementsprechend mit einem neuen Tattoo überstochen. Es wird sozusagen gecovert. Dabei wird Deine alte Tätowierung geschickt in ein neues Tattoo eingebaut und schlussendlich überdeckt.

Um das perfekte Cover up zu erhalten, musst Du aber zu einem wirklich guten Tätowierer gehen. Diese Tattoorettung ist nicht ohne Grund die Königsdisziplin der Tätowierkunst. Deshalb ist eine gute Recherche und das Einholen möglichst vieler Informationen sehr wichtig. Schließlich möchtest Du Dein Tattoo-Fail nicht mit einer neuen Schrecklichkeit überdecken.

Die richtige Recherche

Der am häufigste auftretende Grund für eine solche Tattoorettung ist ein schlecht gestochenes Tattoo. Diesen Fehler gilt es stets zu vermeiden. Aber wie findet man einen Tätowierer, der genug Talent aufbringt, um ein perfektes Cover up zu stechen? Das Einzige, was man hierbei tun kann, ist bei genug Tätowierer anzufragen. Dabei ist es entscheidend, dass die Werke des Tätowierers Dir gefallen. Im Grunde genommen, ist jeder guter Tätowierer imstande, ein gutes Cover up zu stechen. Doch diese Disziplin ist nur was für wahre Meister, daher will die Wahl gut überlegt sein. Bei einer Anfrage per Email, sollten unbedingt Bilder vom Tattoo beigefügt sein. Ein Close-up braucht der Tätowierer in den meisten Fällen nicht, allerdings muss er wissen, wie viel Spielraum er für die Rettung des Tattoos hat. Bevor es zu einem endgültigen Termin kommt, schaut sich der gute Tätowierer das Tattoo an. Dabei ist ein persönlicher Termin unausweichlich, nur so kann man herausfinden, ob dem Kunden das Tattoo gefällt. Bei einem persönlichen Termin kann das Motiv direkt auf der Haut gezeichnet werden.

Warum muss das Tattoo weg?

Das Tattoo ist nicht nur ein ästhetisches Körpermerkmal. Umso wichtiger ist es, genau darüber nachzudenken, ob Dein Bild in der Haut nicht noch einen perfekten Wert für Dich hat oder eine bestimmte Erinnerung daran hängt, die man mit einem Cover überdecken würde. Viele Tattoos sind an besondere Momente geknüpft, die es zu bewahren gilt. Wenn Du Dein altes Motiv noch magst, kannst Du Dir auch das Motiv auffrischen lassen. Bei diesem Fall wird das neue Motiv nicht überdeckt, sondern im vorhandenen Design nachgestochen.

Ist es möglich, jedes Tattoo zu covern?

Die Frage lässt sich nur mit einem klaren Jein beantworten. Im Grunde genommen kann zum Beispiel ein frisch gestochener Panther das alte Tattoo überdecken. Doch ein Cover zu stechen, funktioniert auf keinen Fall so wie das Überstreichen einer Hauswand, wo bereits nach der dritten Schicht weißer Farbe auch die dunkelsten Stellen überstrichen ist. Beim neuen Tattoo wird die neue Farbe in die gleiche Hautschicht eingestochen, wie die alte Farbe. Innerhalb der Hautschicht überlagert sich die neue Farbe zwar teilweise über der alten, da die Pigmentdichte des frisch gestochenen Tattoos größer ist als die Dichte der alten Schicht. Dennoch sacken die neu angebrachten Pigmente ab, die Farbe verblasst und das alte Tattoo scheint wieder durch. Am deutlichsten zeigt sich dieser Effekt, an jenen Stellen, wo die Haut durch das Stechen vernarbt ist. An diesen Stellen erweist es sich als besonders schwer, die neue Farbe einzubringen. In den meisten Fällen fallen die Cover ups deutlich dunkler aus, als das ursprüngliche Tattoo. Nichtsdestotrotz wird ein guter Tätowierer probieren, durch elegante Form- sowie Farbgestaltung vom alten Motiv abzulenken. Desto mehr eintätowierte Haut dabei zur Verfügung steht, umso luftiger aber auch freundlicher kann das neue Motiv im Endeffekt ausfallen.

Beispiele von Coverup Tattoos

Sollte ich es doch lasern lasen?

Die Entfernung eines Tattoos mittels Laser ist eine oft aufkommende Alternative zu einem gewöhnlichen Cover up. Wer das Pigment am besten loswerden möchte, ist mit dieser Methode zurzeit am besten beraten. Dennoch ist es wichtig, seine Erwartungen nicht allzu hoch anzusetzen. Selbst die Lasertechnologie kann keine Wunder vollbringen. Spurlos verschwunden sind die schlechten Tattoos dennoch nicht, auch nicht nach vielen Sitzungen. Die Laserentfernung ist in den meisten Fällen sehr langwierig. Das wirkliche Resultat stellt sich erst nach einigen Monaten ein. Die mittels Laser aufgebrochenen Pigmente müssen erst vom eigenen Immunsystem abgebaut werden, daher kann dieser Prozess einige Monate in Anspruch nehmen.

Was sollte man bei sehr dunklen Tattoos machen?

Wenn der neuen Tätowierung einer dunklen Tätowierung zugrunde liegt, sind die Möglichkeiten beschränkt. Dabei gilt die Regel: Umso dunkler das alte Tattoo ist, umso enger ist der Handlungsspielraum. Nun schlägt die Stunde der Lasertechnologie. Beim Aufhellen alter Tätowierungen ist dessen Verwendung die perfekte Alternative. Die einzelnen Sitzungen laufen relativ schnell. Allerdings darf man die Abstände der einzelnen Sitzungen nicht außer Acht lassen. Diese machen die Prozedur sehr langwierig. In den meisten Fällen sind hier Abstände von mehreren Wochen vorgesehen. Wie weit das Tattoo aufgehellt wird und wie viele Sitzungen dabei erforderlich sind, sollte mit dem Tätowierer abgesprochen werden. Doch auch mit dem Laserexperten muss man Rücksprache halten.

Welche Tattoo-Stils kommen für eine Tattoorettung infrage?

Es ist beim Cover up entscheidend, eine Richtung zu finden, die Dir auch gefällt. Hierbei muss man allerdings anmerken, dass die Auswahl beschränkt ist. Nicht jeder Stil ist für die Rettung des Tattoos geeignet. Filigrane Stile, wo es auf die kleinsten und feinsten Details oder starke Kontraste ankommt, sind genauso schlecht geeignet wie pastellige Watercolor-Tattoos. Wirklich optimal für Cover ups sind dagegen, Japanische Tattoos oder im Asia-Style, Traditionals, Neo-traditionals, Biomechanik und viele weitere, die in diese Richtung gehen. Wichtig ist es, dass die Stile plakativ sind bei denen große Flächen mit Farbe und Schwarz abgedeckt werden.

Die richtige Größe des Cover ups?

Im Grunde muss das neue Tattoo deutlich größer sein als das Tattoo darunter. Die Kunst dabei ist es, das alte Motiv bzw. dessen gelaserte Reste in das neue Tattoo zu integrieren. So ist es entweder erforderlich, das alte Tattoo komplett in einer farbigen Fläche verschwinden zu lassen. Oft wird dieser Trick verwendet, damit der Fokus des neuen Motivs auf eine weniger oder gar nicht tätowierte Stelle gezogen wird. So ist es zum Beispiel möglich bei einem Portrait die Gesichtszüge auf eine bislang eintätowierte Stelle zu stehen. Das alte Motiv wird dann in den dunkeln tätowierten Haaren verschwinden. Doch für diese Lösung braucht der Künstler ausreichend Platz.

Ist ein Blast-over eine Alternative?

Eine nicht zu vergessende Alternative zum klassischen Cover up ist das Blast-over. Dabei wird ein neues Tattoo über das bereits vorhandene gestochen, ohne es dabei zu verdecken. Meist ist das Tattoo in Schwarz gehalten. Bei dieser Möglichkeit müssen die verblichenen Farb- und Formreste zur neuen Tätowierung mehr oder weniger stimmig passen, dass das alte Tattoo dabei noch zu sehen ist, ist ein erstrebter Effekt.

Kann man nicht einfach alles schwarz stehen?

Selbstverständlich, das ist auch die einfachste Möglichkeit, damit das Tattoo nicht mehr zu sehen ist. Die großflächige, schwarz gestochene Fläche ist ein schöner Knaller. Daher ist es kein Wunder, dass immer mehr Menschen große Flächen schwarz tätowieren lassen. Ob der Träger mit diesem Tattoo auch auf lange Sicht Freude haben werden, ist allerdings eine andere Frage. Diese schwarzen Flächen lassen sich optimal für ein Gesamtkonzept aufnehmen, indem sie mit einem Endlosmuster und Dotwork kombiniert werden, so kann man es zu einer Neo-Tribal-Tätowierung integriert werden.

Die Kosten des Cover ups

Die Frage wie viel diese Tattoorettung kostet, lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Kosten hängen im Endeffekt von der Größe der Tätowierung, dem Motiv und der Detailgenauigkeit ab. Doch auch der Schwierigkeitsgrad spielt eine entscheidende Rolle. Wenn Du eine Preisüberraschung vermeiden möchtest, solltest Du Dich mit dem Tätowierer in Verbindung setzten. Am besten Du holst Dir vorm endgültigen Termin einen Kostenvoranschlag.

Gehe in Dich, bevor Du Deine Entscheidung festlegst

Du solltest Dir gut überlegen, wie wichtig es Dir ist, das alte Tattoo loszuwerden. Dir muss bewusst sein, dass viel Arbeit, Geld und Zeit dahintersteckt, um ein gutes Cover up zu bekommen. Unter Umständen kann es sein, dass Du nach dem Termin genau dort stehst, wo Du schon zu Beginn standst. Keiner kann Dir die Garantie geben, dass Dir Dein neues Tattoo auch gefallen wird. Nimm Dir ausreichend Zeit, denk genau über Deine Entscheidung nach, prüfe alle Möglichkeiten, die Du hast und erst dann kannst Du eine endgültige Entscheidung treffen.

Letzte Worte

Die Möglichkeit des Cover ups ist eine optimale Alternative zur Laser-Tattooentfernung. Zumindest dann, wenn Du die bisherige Entfernung nicht gänzlich entfernen lassen möchtest. Wenn Du kein Problem hast, dass die Tätowierung größer wird, ist diese Möglichkeit genau das richtige für Dich.